Hallo Zusammen,
ich weiß nicht ob es an unserem reichhaltigen Abendessen gestern lag
oder ob unsere Teilnehmer einfach von unserem Programm so beansprucht
werden: Irgendwann zwischen halb drei und drei klingelte wieder ein
Wecker und wieder waren Armin und ich die Einzigen die überhaupt
reagiert haben. Langsam habe ich das Gefühl die wollen uns hier
verarschen...
Um 9 gab es wieder ganz normal Frühstück, die letzte Radlertruppe machte
sich auf den Weg, konnten aber aufgrund einer Quallenplage nicht die
gewohnte Badebucht ansteuern. Deswegen fuhren sie noch ein Stück weiter
und bekamen wieder allerhand Meeresgetier zu sehen: Seesterne, Seeigel,
ein paar Fische und Quallen. Es gibt aus harmlose Exemplare die man
sogar streicheln kann. Wer wissen will wie sich das anfühlt, kann auch
eine Tube klares Silikon frei schwimmend in die Badewanne spritzen und
ein paar Stunden warten. Das kommt vom haptischen Erlebnis her ungefähr
hin. Damit ist endlich die Frage geklärt warum es keine
Quallenstreichelzoos gibt.
Während die einen sich also sportlich verausgabten, war der Rest von uns
entweder im Camp oder am Strand. Marlene, Armin und ich waren bei der
Strandgruppe dabei. Und hier muss man mal ein großes Lob an unsere
Jugendlichen aussprechen. Alle Teilnehmer hatten sich rechtzeitig kurz
vor eins auf den Weg zurück zum Camp gemacht, um halb 2 gibt's
schließlich Mittagessen und die Fähre hat Mittagspause. Marlene, Armin
und ich waren aufgrund der doch immer recht kurzen Nächte unterm
Sonnenschirm eingeschlafen. Und unsere Mädels und Jungs hätten uns da
einfach liegen lassen bis die Siesta des Fährmanns vorbei gewesen wäre.
Glücklicherweise war der Fährmann so nett uns doch noch mit zu nehmen.
Nachdem das Mittagessen vorbei und der Spüldienst fertig waren, ging's
wieder auf Tour: Ein paar Kilometer vom Camp gibt es heiße Quellen die
dort in einen Fluss münden. Wie schon beim Elefantenfelsen ist es für
unsere Teilnehmer immer wieder Überraschend was sie mit uns erleben:
Betreuer: "Also, das hier sind die heißen Quellen, seid vorsichtig beim
Reingehen."
Teilnehmer steigt in den Fluss, zieht sofort erschrocken den Fuß zurück:
"AAAAAH die Pflanze da, die brennt!!"
Betreuer: "Nein, das ist das Wasser, das ist heiß. Deswegen heißen die
heißen Quellen heiße Quellen."
Teilnehmer steckt nochmal vorsichtig einen Zeh in das warme Wasser
"Ach, das ist ja wirklich warm!"
Ja, wer hätte das gedacht. Aber faszinierend ist es schon. Da das heiße
Wasser erst dort in den Fluss mündet, vermischt sich das Wasser erst
nach und nach. Stellenweise ist die Wasseroberfläche wirklich
unerträglich warm, jedenfalls bis man das Wasser etwas aufgewirbelt hat.
Doch das größte Highlight ist eindeutig der Fango-Schlamm am Grund des
Flusses. Genau genommen der Schlamm der es vom Grund des Flusses in die
Hände der badenden geschafft hat. Nach anfänglicher Zurückhaltung sinkt
die Ekelgrenze spätestens dann auf Null wenn einem irgendjemand eine
Handvoll des lauwarmen und eigentlich ziemlich angenehm weichen Schlamms
im Gesicht verteilt hat. Schon bald waren alle von oben bis unten voll
mit Schlamm. Ob das jetzt wirklich gut für die Haut ist, sei mal dahin
gestellt. Jedenfalls kann man sich mal wieder aus Herzenslust im Dreck
suhlen. Nach ein paar Stunden waren dann auch alle so weit weich gekocht
und wir konnten uns wieder auf den Rückweg machen.
Nach dem Abendessen (Currywurst, kam sehr gut an) gab es noch einen
weiteren Punkt auf dem Programm: Zwei unserer Teilnehmer haben ein super
Unterhaltungsprogramm vorbereitet. Bei "Amore Mio" durften sich die
"zufällig" ausgewählten Pärchen in verschiedenen Disziplinen Messen. Vom
Geschlechterverhältnis her geht das dieses Jahr ziemlich gut auf. Nur
Armin und Ich waren gezwungenermaßen füreinander bestimmt ;-)
Und so wurden im Akkord Frisuren hochgesteckt, Pudding mit verbundenen
Augen verfüttert und in schmalztriefenden Versen Liebesschwüre
vorgetragen. Es war zum Brüllen, schaut euch die Bilder an.
Ja, und jetzt sitz ich mal wieder hier und schreib den Blog. In einer
halben Stunde machen wir den Tagesabschluss, dann gibts wieder Grüße aus
er Heimat. Mal sehen wer diesmal geschrieben hat...
Bis Morgen,
Christoph